Attendorner Ausschuss stimmt Bau einer Obdachlosenunterkunft zu

Stadt sieht Notwendigkeit


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Auf diesem Parkplatz „Auf der Feldkirmes“ soll eine neue Unterkunft für wohnungs- und obdachlose Menschen entstehen. von privat
Auf diesem Parkplatz „Auf der Feldkirmes“ soll eine neue Unterkunft für wohnungs- und obdachlose Menschen entstehen. © privat

Attendorn. Der von der Stadt Attendorn geplante Bau einer Unterkunft für Obdachlose „Auf der Feldkirmes“ sorgt bei manchen Menschen, insbesondere den Anwohnern, für Zündstoff. Eins vorweg: Der Ausschuss für Planen, Klima, Bauen und Wohnen hat dem Bau mit einem Investitionsvolumen von derzeit 1,7 Millionen Euro in seiner Sitzung am Montag, 24. Oktober, zugestimmt.


Ergänzend zu den bestehenden Unterkünften in Neu-Listernohl, an der Finnentroper Straße und in der Ihnestraße 87 in Papiermühle soll ein dreistöckiges Gebäude mit 18 Wohneinheiten entstehen. Letztgenannte Unterkunft fällt durch den dortigen Bau des neuen Feuerwehrhauses bald weg.

Das neue Gebäude für wohnungs- und obdachlose Menschen wird mit einem rechteckigen Zuschnitt nahezu mittig auf dem Grundstück platziert. Die Erschließung erfolgt über die Straße „Auf der Feldkirmes“. Der Haupteingang ist dem angrenzenden Polizeigebäude zugewandt.

Zu erwartende steigende Nachfrage

Die Stadt Attendorn begründet den Neubau mit der zu erwartenden steigenden Nachfrage nach Unterkünften für Wohnungslose. Hintergrund ist, dass bedingt durch die hohe Inflation und steigende Energiepreise mehr Menschen wohnungslos werden könnten.

In der Einwohnerfragestunde monierte ein Anwohner, dass dort keine Familien unterkommen könnten, die Sicht für die Einwohner stark eingeschränkt und für den dortigen Parkplatz keine Alternative vorhanden sei. Zusammengefasst fühlen sich die Anwohner zudem überrumpelt, kritisieren auch die mangelnde Kommunikation seitens der Stadtverwaltung und dass die Kölner Poorte dadurch herabgestuft werde.

Keine Alternativen in der Innenstadt

Uli Bock, Fraktionsvorsitzender der SPD und Ausschussvorsitzender, beschwichtigte: „Wir bauen eine Unterkunft für Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Die Stadt trägt eine Verantwortung gegenüber diesen Menschen.“

Bürgermeister Christian Pospischil sagte, dass es eine Pflichtaufgabe der Kommunen mit wachsender Bedeutung sei: „Es ist politischer Wille, die Menschen in der Innenstadt unterzubringen. Von der Lage und planungsrechtlich gesehen ist das Grundstück ausreichend. Wir haben keine Alternative in der Innenstadt.“

Pospischil hob ferner hervor, dass Alternativen für den Parkplatz gesucht werden. Das Kölner Tor sei weit entfernt. Die Erfahrungen zeigten zudem, dass die „Auswirkungen“ einer Notunterkunft kaum messbar seien.

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