Attendorn ist Vorreiter im Kreis bei Erstellung eines Hitzeaktionsplans

Hitzeanpassung ist Daueraufgabe


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Bei Hitze ist es wichtig, viel Wasser zu trinken. Was die Stadt Attendorn sonst noch tun kann, steht im Hitzeaktionsplan. von Symbolfoto
Bei Hitze ist es wichtig, viel Wasser zu trinken. Was die Stadt Attendorn sonst noch tun kann, steht im Hitzeaktionsplan. © Symbolfoto

Attendorn. Die Stadt Attendorn setzt in Kooperation mit dem Berliner Büro „Green Adapt“ einen Hitzeaktionsplan um. Wie der aussehen könnte, was es zu beachten gibt und wo die Prioritäten liegen, hat Severine Bogenschütz, Projektleiterin des Berliner Büros, am Montag, 22. April, im Ausschuss für Planen, Bauen, Klima und Umwelt vorgestellt.


Ziele sind eine frühzeitige Hitzewarnung, Sensibilisierung für gesundheitliche Auswirkungen sowie frühzeitiges und effizientes Reagieren bei Hitzeereignissen.

Hintergrund für die Pläne ist, dass die Sommer immer heißer werden. Gab es in den 1950er-Jahren noch durchschnittlich drei Tage jährlich mit mehr als 25 Grad, werden es nach Meinung von Fachleuten von 2036 bis 2065 schon elf Tage jährlich sein, ab 2069 sogar 14 Tage im Jahr. Um geeignete Maßnahmen zu ergreifen, hat die Stadt Attendorn den Hitzeaktionsplan erstellen lassen.

Management bei akuten Hitzeereignissen. von Büro: Green Adapt
Management bei akuten Hitzeereignissen. © Büro: Green Adapt

Nach einer Online-Befragung der Bürger (persönliche Betroffenheit bei Hitze, besonders hitzevulnerable Personengruppen, hitzebelastete und kühle Orte in Attendorn) sowie Workshops mit Personen aus unterschiedlichen Altersgruppen, hat das Berliner Büro 24 Maßnahmen mit drei Strategien entwickelt.

Die Strategien sind:

  • Management vor aktuellen Hitzeereignissen,
  • Maßnahmen zur hitzebedingten Risikokommunikation und
  • langfristige Maßnahmen zum Schutz vor Hitze.

Die Priorisierung der Maßnahmen erfolgt in vier Stufen: niedrig, mittel, hoch und sehr hoch. Kriterien sind dabei Dringlichkeit, Wirksamkeit, Kosten-Nutzen, Machbarkeit, Synergieeffekte und Flexibilität.

Maßnahmen zur hitzebedingten Risikokommunikation. von Büro: Green Adapt
Maßnahmen zur hitzebedingten Risikokommunikation. © Büro: Green Adapt

So wird beim Management von akuten Hitzeereignissen die Priorisierung von gezielten Hitzewarnungen für sensible städtische Einrichtungen und einrichtungsspezifische Checklisten als sehr hoch eingestuft. Dazu gehören beispielsweise die Helios Klinik, Kitas und Schulen.

Bei den Maßnahmen zur hitzebedingten Kommunikation stuft das externe Büro die Integration von Hitzeschutz in lokal bestehende Betreuungsangebote und ein Anschreiben an alle Bürger über 75 Jahre als sehr hoch ein. Niedrig wird hingegen die Einrichtung eines lokalen Geoportals gewertet.

Langfristige Maßnahmen zum Schutz vor Hitze. von Büro: Green Adapt
Langfristige Maßnahmen zum Schutz vor Hitze. © Büro: Green Adapt

Bei den langfristigen Maßnahmen stehen die Attraktivitätssteigerung und Ausweitung des öffentlichen Trinkwasserangebots ganz oben auf der Priorisierungsliste. Eher niedrig eingestuft werden hingegen Wasserspiele und -flächen als städtische Erfrischungsoasen, und im mittleren Bereich ist das stadtweite Aufstellen von Sonnencreme-Spendern angesiedelt.

In einem ersten Schritt sollen nun relevante Einrichtungen für vulnerable Personengruppen (Kitas, Schulen, Sportstätten, Jugendzentren, gemeinnützige Einrichtungen) durch die zuständigen Fachämter identifiziert und in einem städtischen Register angelegt werden.

Severine Bogenschütz: Attendorn hat einen Meilenstein erreicht

Severine Bogenschütz machte deutlich: „Hitzeanpassung ist eine Daueraufgabe. Hitzeaktionspläne sind eine erste Strategie – eine Gemeinschaftsaufgabe. Attendorn hat damit einen Meilenstein erreicht und ist ein großes Vorbild im Kreis Olpe.“

Birgit Haberhauer-Kuschel (CDU) schlug ein „Hitzeportal“ vor, um die Bürger zusätzlich zu informieren.

Matthias Pröll (Die Grünen) fragte nach, ob der Plan in die Umsetzung gehe oder man “nur gucken wolle„. Bürgermeister Christian Pospischil antwortete darauf: „Wir möchten natürlich umsetzen. Es wird Stolpersteine geben. Wir prüfen, was zuerst umgesetzt wird.“

Severine Bogenschütz riet: „Man muss den Anfang machen. Es gibt Kommunen, die haben 2018 einen Hitzeaktionsplan beschlossen und befinden sich noch in der Umsetzungsphase.“ Die Umsetzung des Hitzeaktionsplans wurde von den Ausschussmitgliedern einstimmig abgesegnet.

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