aquatherm weiht Extrusionsgebäude ein
IHK-Siegen Geschäftsführer Gräbener und Bürgermeister Pospischil gratulieren
- Attendorn, 16.06.2017
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion
Attendorn. „Wir sind bei der Planung und dem Bau des neuen Gebäudes für die Rohrfertigung bzw. der Extrusion ganz neue Wege gegangen“, erklärte Maik Rosenberg, einer der drei Geschäftsführer von aquatherm, bei der offiziellen Einweihung der Räumlichkeiten im Rahmen eines Familienfestes am Freitag, 16. Juni. „Wir haben in einem Team die Frage gestellt, wie die ideale Rohrfertigung aussehen würde, unabhängig von vorgegebenen Räumen oder Budget.“ Dieser ungewöhnliche Perspektivwechsel hat sich bezahlt gemacht. Nun unterliegt das Gebäude der Produktion und nicht umgekehrt.
Im Herbst 2009 entstand im Rahmen einer Geschäftsführer- und Gesellschafterversammlung die Idee, die Rohrfertigung des Unternehmens an einem Ort zu bündeln. „Wir mussten uns entscheiden, ob wir hier in Biggen weiter wachsen oder ins Eckenbachtal gehen.“ In Attendorn wollte man auf jeden Fall bleiben. Gerhard Rosenberg, Firmengründer und Vater der drei Geschäftsführer Dirk, Maik und Christof, hatte zuvor schon Weitsicht bewiesen und das gegenüberliegende Gebäude und Gelände des Sanitärgroßhändlers Atta gekauft. Allerdings bestand ein Nutzungsvertrag bis zum Jahre 2014. „Aber alles sprach für eine Erweiterung vor Ort“, so Maik Rosenberg. „Eine richtige Entscheidung, wie sich heute zeigt.“
„Wir haben alle störenden Faktoren aus dem Produktionsbereich herausgehalten. Selbst die Schaltkästen für die Maschine wurden im hinteren Bereich der Halle installiert.“ Aktuell sorgen 19 Extrusionsanlagen dafür, dass 17.000 Tonnen Kunststoff pro Jahr zu Rohren verarbeiten werden. Sie produzieren Rohrstrecken zwischen 40 und 64 Meter Länge. Insgesamt kann die Kapazität auf 32 Anlagen erweitert werden. „Der Umzug aus den anderen Gebäuden hierher war eine logistische Meisterleistung“, erklärt Maik Rosenberg. „Bis eine Anlage komplett umgezogen ist, kann es bis zu zwei Monate dauern, aber die Produktion insgesamt musste ja weiter gehen. Ermöglicht wurde das durch die vielen Menschen, die sich mit Leidenschaft und Verlässlichkeit für das Projekt eingesetzt haben“. Der Geschäftsführer lobte die Mitarbeiter, die einmal mehr die familiären Werte „Zusammenhalt“ und „gemeinsam Verantwortung übernehmen“ vorbildlich gelebt hätten. Im Namen der gesamten Geschäftsleitung und der Familie Rosenberg sprach er den Mitarbeitern, die in allen Bereichen Außergewöhnliches geleistet hätten, seinen Dank aus. Er bedankte sich ebenso bei den verantwortlichen Architekten, den Fachplanern, den zuständigen Behörden und den über 50 beteiligten Firmen für ihre Unterstützung.
Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, gratulierte aquatherm zu der bemerkenswerten Unternehmensentwicklung, die von der heimischen Garage auf die internationalen Märkte geführt habe. „In der Welt zu Hause, im Sauerland verwurzelt“, brachte es Gräbener auf den Punkt. Dafür bedürfe es dreier Faktoren. Erstens des unternehmerischen Wagemutes. Zweitens der Bereitschaft, Althergebrachtes stets und immer wieder von neuem in Frage zu stellen. Und drittens des vertrauensvollen Miteinanders unterschiedlicher Generationen in Familienunternehmen. Dies alles sei aquatherm hervorragend gelungen.
Im Anschluss hatten die rund 1.200 Gäste die Möglichkeit, das neue Gebäude mit seinen modernen Anlagen und der ausgeklügelten Infrastruktur bei einer Entdeckungstour kennenzulernen. Während des Rundgangs, der durch alle Bereiche vom Keller bis ins Obergeschoss führte, konnten sich die Besucher an Schautafeln und Monitoren an verschiedenen Stationen informieren. Besonders beliebt waren die Schätzfragen. Wer hätte zum Beispiel gewusst, dass man mit den jährlich bei aquatherm gefertigten 40 Millionen Metern an Kunststoff-Rohren eine Leitung rund um den Äquator legen könnte?