aquatherm weiht Extrusionsgebäude ein

IHK-Siegen Geschäftsführer Gräbener und Bürgermeister Pospischil gratulieren


  • Attendorn, 16.06.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Dank eines aufgestellten Krans mit angehängter Glaskugel konnte das neue Gebäude auch aus der Luft betrachtet werden. von Barbara Sander-Graetz
Dank eines aufgestellten Krans mit angehängter Glaskugel konnte das neue Gebäude auch aus der Luft betrachtet werden. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. „Wir sind bei der Planung und dem Bau des neuen Gebäudes für die Rohrfertigung bzw. der Extrusion ganz neue Wege gegangen“, erklärte Maik Rosenberg, einer der drei Geschäftsführer von aquatherm, bei der offiziellen Einweihung der Räumlichkeiten im Rahmen eines Familienfestes am Freitag, 16. Juni. „Wir haben in einem Team die Frage gestellt, wie die ideale Rohrfertigung aussehen würde, unabhängig von vorgegebenen Räumen oder Budget.“ Dieser ungewöhnliche Perspektivwechsel hat sich bezahlt gemacht. Nun unterliegt das Gebäude der Produktion und nicht umgekehrt.


Entstanden ist eine neue Extrusion, die laut Maik Rosenberg „einen wichtigen Meilenstein in der 44-jährigen Geschichte des Familienunternehmens darstellt und zur Realisierung der ehrgeizigen Zukunfts- und Wachstumsziele beitragen wird.“ Dieses ehrgeizige Zukunftsziel sieht vor, bis zum Jahre 2022 weiter zu wachsen. „Dafür drehen wir jeden Stein um und schauen, ob er noch an der richtigen Stelle liegt“, ergänzte Rosenberg.

Im Herbst 2009 entstand im Rahmen einer Geschäftsführer- und Gesellschafterversammlung die Idee, die Rohrfertigung des Unternehmens an einem Ort zu bündeln. „Wir mussten uns entscheiden, ob wir hier in Biggen weiter wachsen oder ins Eckenbachtal gehen.“ In Attendorn wollte man auf jeden Fall bleiben. Gerhard Rosenberg, Firmengründer und Vater der drei Geschäftsführer Dirk, Maik und Christof, hatte zuvor schon Weitsicht bewiesen und das gegenüberliegende Gebäude und Gelände des Sanitärgroßhändlers Atta gekauft. Allerdings bestand ein Nutzungsvertrag bis zum Jahre 2014. „Aber alles sprach für eine Erweiterung vor Ort“, so Maik Rosenberg. „Eine richtige Entscheidung, wie sich heute zeigt.“
Beachtliche Ausmaße
Zunächst musste geplant werden. Im April 2015 wurde dann der erste Spatenstich für das Gebäude gemacht, die vollständige Inbetriebnahme erfolgte im April dieses Jahres. „Mit dem Neubau haben wir eine der modernsten Polypropylen-Rohrextrusionen der Welt geschaffen und den Benchmark in der Branche neu gesetzt“, so Rosenberg. Das Gebäude umfasst über 91.000 Kubikmeter umbauten Raum und hat die Fläche von rund zwei Fußballfeldern. Das Gebäude selber hat im Obergeschoss ein Granulat-Lager. Die eigentliche Produktionsebene ist auf der mittleren Ebene und im Keller ist neben dem Sprinklerraum auch die Kühlwasseranlage.

„Wir haben alle störenden Faktoren aus dem Produktionsbereich herausgehalten. Selbst die Schaltkästen für die Maschine wurden im hinteren Bereich der Halle installiert.“ Aktuell sorgen 19 Extrusionsanlagen dafür, dass 17.000 Tonnen Kunststoff pro Jahr zu Rohren verarbeiten werden. Sie produzieren Rohrstrecken zwischen 40 und 64 Meter Länge. Insgesamt kann die Kapazität auf 32 Anlagen erweitert werden. „Der Umzug aus den anderen Gebäuden hierher war eine logistische Meisterleistung“, erklärt Maik Rosenberg. „Bis eine Anlage komplett umgezogen ist, kann es bis zu zwei Monate dauern, aber die Produktion insgesamt musste ja weiter gehen.  Ermöglicht wurde das durch die vielen Menschen, die sich mit Leidenschaft und Verlässlichkeit für das Projekt eingesetzt haben“. Der Geschäftsführer lobte die Mitarbeiter, die einmal mehr die familiären Werte „Zusammenhalt“ und „gemeinsam Verantwortung übernehmen“ vorbildlich gelebt hätten. Im Namen der gesamten Geschäftsleitung und der Familie Rosenberg sprach er den Mitarbeitern, die in allen Bereichen Außergewöhnliches geleistet hätten, seinen Dank aus. Er bedankte sich ebenso bei den verantwortlichen Architekten, den Fachplanern, den zuständigen Behörden und den über 50 beteiligten Firmen für ihre Unterstützung.
Anerkennung aus Siegen
Als Symbol der Eröffnung überreichte Maik Rosenberg am Nachmittag beim Familientag den beiden Abteilungsleitern der Extrusion, Christian Becker und Marco Lenneper, den originalen Spatenstichspaten sowie den ersten Meter Kunststoff-Rohr, der im neuen Gebäude gefertigt wurde. Er wünschte ihnen und dem ganzen Team alles Gute in der neuen Heimat und – mit einem Augenzwinkern - immer mindestens eine Handbreit Granulat im Silo.

Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, gratulierte aquatherm zu der bemerkenswerten Unternehmensentwicklung, die von der heimischen Garage auf die internationalen Märkte geführt habe. „In der Welt zu Hause, im Sauerland verwurzelt“, brachte es Gräbener auf den Punkt. Dafür bedürfe es dreier Faktoren. Erstens des unternehmerischen Wagemutes. Zweitens der Bereitschaft, Althergebrachtes stets und immer wieder von neuem in Frage zu stellen. Und drittens des vertrauensvollen Miteinanders unterschiedlicher Generationen in Familienunternehmen. Dies alles sei aquatherm hervorragend gelungen.
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1.200 Gäste bei Eröffnungsfeier
Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil überbrachte im Namen der Hansestadt die Glückwünsche zur neuen Rohrfertigung. Er hob das mit der Investition verbundene Bekenntnis zum Standort Attendorn hervor und lobte das Unternehmen für sein Verantwortungsbewusstsein für die Region und die Menschen, die hier leben und arbeiten. Mehr denn je seien Unternehmen gefragt, nicht nur auf neue Herausforderungen zu reagieren, sondern mit der Veränderungsdynamik Schritt zu halten. „Der Bau und die heutige Einweihung der neuen Rohrfertigung sind fassbarere Belege für die Entschlossenheit der Unternehmensführung der Firma aquatherm, auf die Erfordernisse der Wirtschaft und der Märkte zu reagieren“, sagte Pospischil.

Im Anschluss hatten die rund 1.200 Gäste die Möglichkeit, das neue Gebäude mit seinen modernen Anlagen und der ausgeklügelten Infrastruktur bei einer Entdeckungstour kennenzulernen. Während des Rundgangs, der durch alle Bereiche vom Keller bis ins Obergeschoss führte, konnten sich die Besucher an Schautafeln und Monitoren an verschiedenen Stationen informieren. Besonders beliebt waren die Schätzfragen. Wer hätte zum Beispiel gewusst, dass man mit den jährlich bei aquatherm gefertigten 40 Millionen Metern an Kunststoff-Rohren eine Leitung rund um den Äquator legen könnte?
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Ein abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Attraktionen und Showeinlagen für Groß und Klein sorgte für kurzweilige Stunden bis tief in die Nacht. Viele nutzten die Gelegenheit, einen Blick von oben auf das Firmengelände und die Umgebung zu werfen. Ein Kran mit angehängter Glasgondel brachte die Gäste in luftige 45 Meter Höhe.
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