Alternative Flächen für Flüchtlingsunterkünfte in Attendorn gesucht

Nähe zur Hochspannung diskutiert


  • Attendorn, 02.12.2020
  • Politik
  • Von Nicole Voss
    Profilfoto Nicole Voss

    Nicole Voss

    Redaktion

Die Flüchtlingsunterkunft „Donnerwenge“ brannte vollständig aus.  von Adam Fox
Die Flüchtlingsunterkunft „Donnerwenge“ brannte vollständig aus.  © Adam Fox

Attendorn. Dringender Handlungsbedarf in punkto Wohnflächen für Flüchtlinge und Asylbewerber besteht bei der Stadt Attendorn momentan nicht. Noch sind ausreichend Unterkünfte vorhanden. Bürgermeister Christian Pospischil machte im Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen am Montag, 30. November, aber auch deutlich, dass die Hansestadt verpflichtet werden könne, 114 weitere Menschen aufzunehmen.


Momentan leben in Attendorn 431 Asylbewerber. Freie Kapazitäten an Wohnraum sind für 75 Personen vorhanden. Um nicht in einen Engpass zu geraten und jede Unterkunft bis auf den letzten Platz zu belegen, macht sich die Verwaltung Gedanken. Auch ging es bei der Diskussionen um einen Ersatzbau für die abgebrannte Unterkunft „Donnerwenge“.

In Frage käme laut Planungen der Verwaltung eine Fläche an der Straße im Schwalbenohl, angrenzend an die dortige Bebauung. Das Grundstück steht im Eigentum der Stadt Attendorn, ist unbebaut und wird als Wiese genutzt. Die Bedarfsflächen liegen im nördlichen Bereich geringfügig im Schutzstreifen des geplanten Leitungsverlaufes der neuen Höchstspannungsleitung der Amprion GmbH und der neuen Leitung der Deutschen Bahn AG.

Lage ist zumutbar

Bürgermeister Pospischil teilte mit, dass sich die Verwaltung diesbezüglich Gedanken gemacht habe, und hob hervor, dass die Hochspannungsleitung auch im Bereich „Mühlhardt“ und „Auf dem Schilde“ geplant sei und die Menschen dort ihr ganzes Leben verbringen – und nicht wie in den Flüchtlingsunterkünften ein bis zwei Jahre.

Das Stadtoberhaupt erachtet die Lage als zumutbar und hob die gute Anbindung zur Innenstadt und zum ÖPNV hervor. Bernd Strotkemper (SPD) bezeichnete den Standort in der Nähe zur stark befahrenen Straße als unglücklich. Ferner seien die drei geplanten Stellplätze knapp kalkuliert. Strotkemper zeigte sich überzeugt, dass die Menschen dort länger als ein bis zwei Jahre wohnen, und zitierte: „Was du nicht willst, das man dir tut....“  

Alternativen prüfen und vorstellen

Auch Birgit Haberhauer-Kuschel (CDU) wertete den Standort als unglücklich. „Eine Drehung des Wohncontainers wäre das Mindeste. In Anbetracht der Wohnsituation in Attendorn bleiben die Menschen länger dort.“ Ludger Gabriel, Amtsleiter Gebäudebewirtschaftung, sagte: „Wir sind für jede Hilfe, andere Standorte zu finden, dankbar.“

Genau darauf zielte Rolf Schöpf (CDU) ab, der den Antrag stellte, dass die Verwaltung nach Alternativen suchen und diese im nächsten Sitzungsblock vorstellen solle. Dem Antrag stimmten die Ausschussmitglieder mehrheitlich zu.

Artikel teilen: