Alter Bahnhof in Attendorn: Diskussionen über Neubau-Pläne

Teilabriss beschlossen


  • Attendorn, 16.03.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
    Profilfoto Barbara Sander-Graetz

    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

 von Barbara Sander-Graetz
© Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Der Alte Bahnhof in Attendorn soll erhalten bleiben und neben einer Gaststätte zukünftig das Jugendzentrum und Räume für Vereine und Veranstaltungen beheimaten. Darüber waren sich alle Mitglieder des Hauptausschusses am Mittwoch, 15. März, einig. Nur wie der Bahnhof aussehen soll, darüber gibt es noch unterschiedliche Auffassungen.


Es ist fast ein bisschen wie die unendliche Geschichte: der Alte Bahnhof und seine Zukunft. Seit 2008/2009 ein Dauerthema in der Hansestadt. Was soll aus der Immobilie werden, wer soll sie wie nutzen? Nachdem der Verein Alter Bahnhof, der Verein für Orts-und Heimatkunde und „KulturA“ das Angebot der Hansestadt Attendorn auf Abschluss eines Kaufangebotes nicht angenommen haben, „liegt nun der Ball wieder im Feld der Stadt“, bemühte Bürgermeister Christian Pospischil eine Fußball-Metapher, um die aktuelle Situation darzustellen.

Die Stadt als Eigentümer möchte den Bereich der Gaststätte einschließlich des westlichen Anbaus, der derzeit als Schnellimbiss genutzt wird, erhalten und sanieren. „Das ist der charmanteste Teil“, sagte Pospischil. Der Mitteltrakt und der östliche Teil des Gebäudes sollen vollständig abgerissen werden. An dessen Stelle entsteht ein neuer Anbau. Im Mitteltrakt des neu zu errichtenden Gebäudeteils soll ein multifunktional nutzbarer Versammlungsraum errichtet werden, anstelle des östlichen Teils soll ein neuer Anbau entstehen.
Teilabriss im Sinne der Kosten-Nutzung-Rechnung
Baudezernent Carsten Graumann erklärte, dass ein Abriss dieser Teile des Bahnhofs am sinnvollsten wäre, da hier ein „Gebäude in schlichter Fachwerkkonstruktion ohne Wärmedämmung und Brandschutz steht“. Beim Erhalt stehe die Kosten-Nutzung-Rechnung in keiner Relation zueinander.

Über einen Abriss konnten sich die Fraktionen noch einigen, doch dann entstand eine Diskussion über die Art des Neubaus. Während CDU-Fraktionschef Wolfgang Teipel mit dem Neubau zeigen möchte, dass es sich hier um einen ehemaligen Bahnhof handelt, stellte Gregor Stuhldreher für die SPD folgenden Antrag: „Der Mitteltrakt des Gebäudes wird vollständig abgerissen und durch einen neuen Anbau ersetzt. Der östliche Teil des Gebäudes wird ebenfalls vollständig abgerissen. An dessen Stelle entsteht ein neuer, im Stil des Bestandsgebäudes gehaltener Anbau, der den Charakter des Bahnhofsgebäudes erhält.“
SPD-Antrag erfolgreich – trotz CDU-Appell
Die CDU und Marius Becker von den Grünen sah diese Formulierung als eine Einschränkung. „Wir wollen offen planen, ohne Denkverbote“, bat Eva Kersting (CDU). Marius Becker appellierte: „Es besteht keine Notwendigkeit, uns hier und jetzt bei den Planungen einzuschränken. Warten wir die Entwurfsplanungen ab.“ Die SPD setzte sich letztendlich mit Unterstützung der UWG mit ihrem Antrag durch. Einig waren sich alle, mögliche Fördermöglichkeiten im Rahmen des Innenstadtentwicklungskonzepts zu prüfen.

Das nächste Kapitel um den Alten Bahnhof steht jetzt in der Ratssitzung am 29. März an. Sollte die Stadtverordnetenversammlung ihre Zustimmung geben, soll ein Konzept erstellt werden, das in die Haushaltsplanungen 2018 eingebracht wird. Dann könnten die Mittel für die Arbeiten im Jahre 2019 im Haushalt eingestellt werden – und der Um-, Aus- und Neubau der Immobilie könnte beginnen.
Artikel teilen: