Alter Bahnhof Attendorn entwickelt sich zu einer unendlichen Geschichte

Erneute Förderung beantragt


  • Attendorn, 31.01.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
    Profilfoto Barbara Sander-Graetz

    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Topnews
Der Alte Bahnhof, ein Projekt in der Dauerschleife. von privat
Der Alte Bahnhof, ein Projekt in der Dauerschleife. © privat

Attendorn. Eine Ehrenrunde machen die Planungen des Alten Bahnhofs in Attendorn. Um Kosten zu reduzieren wollte man eine „räumliche Anpassung“ umsetzen. Im Klartext. Das neu geplante Gebäude sollte um 1,60 Meter in der Höhe verkleinert werden. Aus dem Dachgeschoss, das für drei Büros und ein Gruppenraum vorgesehen war, sollte ein Spitzboden, der zu Technikzwecken und als Abstellraum genutzt werden könnte, entstehen. Das bedeutete eine Reduzierung der Baukosten um 250.000 Euro. Doch der Kreis Olpe als Träger der Jugendhilfe und zukünftiger Mieter sprach sich dagegen aus. Nun wird wieder mit einem dreigeschossigen Bau geplant.


Der Alte Bahnhof in Attendorn entwickelt sich immer mehr zu einer unendlichen Geschichte. Galten in den ersten Diskussionen eine Millionen Euro als Investitionskosten für nicht tragbar, stehen nun 5,3 Millionen Euro im Raum.

Die sollen allerdings zum größten Teil aus Fördermitteln kommen. Eine 90-prozentige Förderung ist dabei angepeilt. Doch die verfehlte man knapp im vergangenen Jahr. Aber neues Jahr, neues Glück. Bis zum 28. Februar kann und will die Verwaltung sich erneut um die Förderung aus dem Topf „soziale Integration im Quartier“ bemühen. Im Dezember trafen sich Vertreter der Verwaltung zu Gesprächen mit der Bezirksregierung, denn dieses Mal soll es klappen.
Flächenreduzierung
Hier entstand die Idee, die Fläche zu reduzieren und Synergieeffekte zu nutzen. Bürgerhaus und JuZ sollten sich Räume teilen, da ihre Nutzung zu unterschiedlichen Zeiten stattfinde. Das wurde den Vertretern des Landrates des Kreises Olpe als Träger der Jugendhilfe Anfang des Jahres in einem Gespräch mitgeteilt. Doch auf Basis des Jugendhilfeplans wurde diese Raumreduzierung abgelehnt und so bleibt alles beim Alten.
Kein Finanzierungs-oder Betreiberkonzept
„Aufgrund der bisherigen Rückmeldungen der Bezirksregierung erschien es nicht sinnvoll“, so Pospischil im Ausschuss weiter, „ein Finanzierungs- oder Betreiberkonzept zu erarbeiten, bevor die geplanten Raumkapazitäten angepasst werden.“

Nur den integrativen Ansatz habe man für den neuen Antrag auf Empfehlung der Bezirksregierung deutlicher zum Ausdruck gebracht. Genau diese fehlenden Konzepte machten Birgit Haberhauer-Kuschel von der CDU Bauchschmerzen. Sie befürchtet eine erneute Ablehnung des Förderantrages.
Mögliche Kostenreduzierung soll geprüft werden
Und so geht man mit dem gleichen Antrag wie vor einem halben Jahr an den Start. Der Hauptausschuss beschloss, bis zu den Sommerferien wieder einmal eine mögliche Kostenreduzierung zu prüfen, die Planungen und das Investitionskonzept weiterzuentwickeln und den Finanzierungs- und die Grundzüge des Betreiberkonzeptes aufzustellen. Und natürlich die Förderung erneut zu beantragen.
Der Alte Bahnhof
Im Jahre 2005 kaufte die Stadt das Gebäude des Alten Bahnhofes von der Bahn. Zeitnah entstand eine Interessengemeinschaft, die das Bauwerk erhalten und unterschiedlich nutzen wollte. Doch bei der finanziellen Unterstützung durch die Stadt für die entwickelten Ideen stießen die Initiatoren schnell an die Grenzen.

2016 wurden den drei Trägervereinen der Initiative, dem Orts- und Heimatkunde, KulturA und „Alter Bahnhof“ ein Kaufangebot gemacht, was diese verstreichen ließen. Seit 2017 plant die Stadt nun selber. In dem Gebäude soll zukünftig das Jugendzentrum, ein Veranstaltungssaal und Gastronomie beheimatet werden.
Artikel teilen: