800 Jahre Attendorn: Über 400 Gäste bei Festakt der Superlative dabei

Kommersabend in der Stadthalle


  • Attendorn, 11.06.2022
  • 800 Jahre Stadt Attendorn
  • Von Adam Fox
    Profilfoto Adam Fox

    Adam Fox

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Erzbischof Engelbert von Köln verlieh in einem symbolischen Akt im Rahmen des 800-jährigen Stadtjubiläums Bürgermeister Christian Pospischil noch einmal die Stadtrechte. von Adam Fox
Erzbischof Engelbert von Köln verlieh in einem symbolischen Akt im Rahmen des 800-jährigen Stadtjubiläums Bürgermeister Christian Pospischil noch einmal die Stadtrechte. © Adam Fox

Attendorn. Mit einem Festakt der Superlative hat die Hansestadt Attendorn ihr 800-jähriges Jubiläum am Freitagabend, 10. Juni, in der Stadthalle gefeiert. Mehr als 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kamen der Einladung zum Kommersabend nach und erlebten einen Abend, an dem ein Höhepunkt dem nächsten folgte.


„Das Bier ist kaltgestellt, die Nebelmaschinen sind bereit.“ Bürgermeister Christian Pospischil machte bereits zu Beginn seiner Festrede klar, dass bei diesem Kommersabend nichts dem Zufall überlassen wird. Dass Attendorn am 10. Juni 1222 entstand, ist nicht dem Zufall geschuldet, sondern Erzbischof Engelbert von Köln, der Attendorn an jenem Tag die Stadtrechte verlieh.

Bildergalerie starten

In seiner Laudatio stellte Pospischil die Frage „Dürfen wir das Jubiläum feiern?“ und verwies auf die Corona-Pandemie sowie die derzeitige Lage in der Ukraine. Durch die vergangenen 800 Jahre seien die Bürger immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt worden, die sie haben meistern müssen.

„800 Jahre sind kein Ballast, sondern ein reicher Erfahrungsschatz, um die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen“, hob der Bürgermeister hervor.

Brauchtum lebendig halten

„Aus 800 Jahren lassen sich viele Leitlinien ableiten.“ Pospischil verwies daraufhin auf das Brauchtum. In drei Wochen werde auch die Attendorner Schützengesellschaft ihr 800-jähriges Jubiläum feiern. Mit einem Marsch durch die Halle sorgten diese im späteren Verlauf des Abends für stehende Ovationen.

Bildergalerie starten

„Lassen Sie uns dafür sorgen, dass das Brauchtum lebendig gehalten wird. Nicht um seiner Selbstwillen, sondern um die Menschen zusammenzuführen und ihnen Orientierung in einer immer unübersichtlicheren Welt zu geben“, plädierte Pospischil.

Zeitreise durch die Stadtgeschichte

Nach der Rede Pospischils begann eine Zeitreise mit den verschiedensten Stationen in der Attendorner Geschichte. Beate Schmieß nahm an Seite von Maskottchen Atendix die Rolle der Moderatorin ein und führte die Gäste durch den Abend.

Der erste Akt der Zeitreise führte noch einmal zurück zum 10. Juni 1222, zum Ursprung der Stadtgeschichte. Erzbischof Engelbert verlieh der Hansestadt noch einmal live auf der Bühne die Stadtrechte.

Bildergalerie starten

Danach ging es ins Jahr 1583, in dem noch einmal die Kattfiller-Sage nachgespielt wurde. Die Attendorner Schützen verfolgten zu jener Zeit den Kölner Erzbischof und Kurfürsten Gebhard Truchseß von Waldburg, der diese zu Protestanten mache wollte, bis zur Burg Bilstein. Dort wurde bei einem Schuss nicht der Bischoff, sondern schlussendlich eine Katze mit der Armbrust getroffen - der Name „Kattfiller“ entstand.

Pest, Stadtbrand und Krieg überlebt

Nur 30 Jahre später, im Jahr 1613, verkörperte Peter „Pittjes“ Höffer die Rolle eines Zeitzeugen, der die damals grassierende Pest schildert. Weiter ging es ins Jahr 1783, in dem Feuerteufel Katharina Schnüttgen die ganze Stadt abfackeln ließ.

Im Jahr 1907 wurde dann die Atta-Höhle entdeckt. In einer actiongeladenen Szene wurde gezeigt, wie ein paar Arbeiter durch Zufall auf die Tropfsteinhöhle stießen. Auch die Bombardierung sowie Munitionsexplosion im Jahr 1945 sowie der Bau der Biggetalsperre in den 1950er und 1960er-Jahren thematisierten die Schauspieler auf der Bühne.

Bildergalerie starten

Neben dem Programm vor Ort gratulierte auch im Rahmen einer aufgezeichneten Videobotschaft der NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst der Hansestadt Attendorn zum Jubiläum.

Musikalisch wurde der Abend von der Formation „Trombe e Tromboni“ sowie dem MGV Sauerlandia Attendorn begleitet. Kurz nach 22.45 Uhr startete dann das Feuerwerk in der Nähe der Burg Schnellenberg, das dank des klaren Himmels nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen war.

PodBtwGCEgc
Video starten
Artikel teilen: