70 Besucher entdecken die unbekannte Welt des OP

Helios Klinik Attendorn öffnet Operationssäle


Im Operationssaal zeigte der leitende Oberarzt Dr. med. Mathias Bebobru den Besuchern die laparoskopischen OP-Instrumente. von Helios Klinik
Im Operationssaal zeigte der leitende Oberarzt Dr. med. Mathias Bebobru den Besuchern die laparoskopischen OP-Instrumente. © Helios Klinik

Attendorn. Wann sieht man schon mal mit vollem Bewusstsein einen Operationssaal, kann sich alles anschauen und vieles auch selbst ausprobieren? Die Helios Klinik Attendorn hat jetzt einen ihrer OP-Säle geöffnet und vier Besuchergruppen durch die Schleuse geführt.


Die Führungen waren seit Monaten ausgebucht, das sprach für das große Interesse der Anwesenden, sich über die Abläufe im OP zu informieren. Den Anfang machte ein Bio-Leistungskurs aus Lennestadt, der auch vom WDR bei der Entdeckungsreise begleitet wurde.

Nach einer kurzen Einführung im Foyer führten die beiden Chirurgen Dr. med. Klaus Friedhoff und Dr. med. Mathias Bebobru die Gruppen in den OP. Wer wollte, konnte sich in der Schleuse komplett in OP-Kleidung umziehen, die Gummischuhe und Haarnetze anlegen, die für die OP-Crew täglich Pflicht sind.
Steriler Bereich
„Wir wissen, dass viele Menschen sehr an unserer Arbeit interessiert sind, können sie aber nur selten sichtbar machen, da ein steriler Bereich nicht gut öffentlich gezeigt werden kann. Aber heute haben wir einen Nachmittag lang freie Bahn“, erklärte der Chefarzt, der zu Beginn einige aktuell gebräuchliche chirurgische Werkzeuge präsentierte.

An einem Laparoskopie-Simulator, einem künstlichen Bauchraum mit Gummibärchen als beweglichen Mini-Organen, konnte das minimalinvasive Operieren ausprobiert werden. Gar nicht so einfach, mit den extrem langen Scheren und Klemmen ein Gummibärchen ohne direkte Sicht, sondern gesteuert per Videoübertragung, zu erfassen und zu zerteilen.
Genähtes Obst
Das Nähen von Wunden wurde an Obst geübt. Zuerst ein präziser Schnitt mit dem höllisch scharfen Skalpell, die „Wunde“ ein wenig geweitet und dann mit Klemmen und Faden – natürlich ohne Einsatz der Finger beim Zuknoten – fachmännisch wieder verschlossen. Jeder Stich ein einzelner Knoten, genauso werden auch beim echten Operieren größere Wunden verschlossen.

Die Teilnehmer waren von den medizinischen Möglichkeiten und der Ausstattung beeindruckt, hatten viele Fragen und dankten dem Team für die vielfältigen Einblicke: „Es war sehr interessant für uns, mal hinter die Kulissen zu schauen. Ein herzliches Dankeschön an Dr. Friedhoff und Dr. Bebobru und das gesamte Team, die sich viel Zeit dafür genommen und unsere Fragen beantwortet haben", so Teilnehmerin Eva Speich-Maczioschek. Auch viele Fragen zu medizinischen Berufen konnten beantwortet werden.
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