Roboter „Pepper“ in den GFO-Zentren Attendorn und Drolshagen unterwegs

Digitalisierung im Fokus


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Sabine Jokisch arbeitet im Franziskaner-Hof im Sozialen Dienst und freut sich über die gute Laune, die „Pepper“ verbreitet. von GFO
Sabine Jokisch arbeitet im Franziskaner-Hof im Sozialen Dienst und freut sich über die gute Laune, die „Pepper“ verbreitet. © GFO

Attendorn/Drolshagen. Die Digitalisierung erobert immer mehr Arbeitsbereiche. Das gilt auch für die Pflege – zum Beispiel in den GFO-Zentren Attendorn und Drolshagen. Dafür steht unter anderem der Einsatz des humanoiden Roboters „Pepper“.


„Angesichts der steigenden Erwartungen der Angehörigen von Pflegeheimbewohnern an Kommunikationsmöglichkeiten und neue Betreuungsangebote gewinnen digitale Angebote zunehmend an Bedeutung. Dabei beobachten wir bei unseren Bewohnern einen Anstieg technischer Kenntnisse und mehr Sicherheit im Umgang mit neuen Medien.“, berichtet Einrichtungsleiter Stephan Schipper (GFO Zentrum Drolshagen).

„Eines unserer Ziele ist es, „Pepper“ als täglichen Begleiter in unsere Einrichtung zu integrieren. Mit diesem innovativen Ansatz verfolgen wir mehrere Schlüsselziele, darunter die Steigerung des Wohlbefindens unserer Bewohner, ihre Teilhabe an Aktivitäten, die Bereicherung der Betreuung durch digitale Angebote sowie die Unterstützung der Mitarbeitenden, ergänzt der Leiter des GFO-Zentrums Attendorn, Thomas Ludwig.

Dreijähriges Projekt

Die beiden Seniorenzentren sind zwei von vier Einrichtungen, die an „ROBUST“ teilnehmen. Im Mittelpunkt des dreijährigen Projekts steht die Entwicklung und Evaluierung robotik-gestützter Interventionen zur Prävention und Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen. Das Projekt zielt darauf ab, die individuellen Gesundheitsressourcen der Bewohner zu stärken und gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen in den Einrichtungen zu verbessern.

„Pepper“ unterstützt nicht nur durch sein ansprechendes Design und Aussehen, sondern auch durch die Software, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt ist. Mit Ratespielen, Liederquiz und Gymnastik fördert „Pepper“ das Wohlbefinden, die Aktivität und die soziale Teilhabe der Bewohner.

Wenn Pepper zu tanzen beginnt, bewegen sich alle zur Musik. von GFO
Wenn Pepper zu tanzen beginnt, bewegen sich alle zur Musik. © GFO

Für alle Teilnehmer, besonders aber für demenziell veränderte Menschen, macht es einen großen Unterschied, ob Musik einfach abgespielt wird oder sich der Roboter „Pepper“ dazu ein wenig bewegt und so mit ihnen in Interaktion tritt. Und ganz gleich, wie viele Wiederholungen sich ein Mensch mit Demenz wünscht, wie oft auch immer dieser Mensch die gleiche Frage stellt: Ein Roboter wie „Pepper“ hat dafür immer genug Zeit und unendliche Geduld.

„Pepper“ erfreut viele Bewohner allein durch sein Aussehen. Seine großen Augen wecken positive Gefühle und Lichteffekte vermitteln den Eindruck des Lidschlages ähnlich dem des Menschen. Streicht man „Pepper“ über den Kopf, kichert er. Spielt „Pepper“ Musik und tanzt dazu, sind die meisten Bewohner sehr angetan.

Rätsel und Gedächtnisaufgaben

Doch „Pepper“ bringt nicht nur Freude und Unterhaltung, sondern kann noch einiges mehr. Beispielsweise motiviert er zum Rätselraten und Mitdenken durch verschiedene Quizze und Gedächtnisaufgaben, leitet Entspannungs- und Bewegungsübungen an, kann Witze machen und über Neuigkeiten oder Events im Haus informieren. Die dazu erforderlichen Texte können über das Tablet an seinem Bauch eingeben und später von „Pepper“ vorgetragen werden.

Ohne den Menschen geht es aber nicht. Und das sei auch gar nicht das Ziel, erklärt Professor Jens Lüssem von der Fachhochschule Kiel. „Die Betreuungskraft soll den Roboter als Hilfsmittel sehen. Es geht darum, ein neues und innovatives Angebot in den Einrichtungen zu schaffen.“

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